Weil wir mehr können als wegsehen!
Durch die Ausbreitung des Wolfes in Deutschland wachsen die Probleme, die Tierhalterinnen und Tierhalter durch Übergriffe des Raubtieres haben. In Sachsen-Anhalt wurden im Jahr 2015 insgesamt 63 Tiere getötet, 2020 waren es schon 335 Tiere. Diese Zahl wird weiter steigen, obwohl viel Zeit und Geld in Schutzmaßnahmen investiert wird.
Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter, ob mit Schafen, Ziegen, Rindern oder Pferden, werden von der Politik nicht ausreichend unterstützt. Zum einen, weil nur ein Teil der durch den Wolf entstehenden Kosten ausgeglichen wird. Beispielsweise Schäferinnen und Schäfer müssen aktuell selbst hohe Kosten tragen. Zum anderen, weil die Möglichkeiten die Weidetiere zu schützen unzureichend sind. Besonders in den Regionen, wo einzelne Wölfe oder bestimmte Gruppen sehr oft Weidetiere töten, braucht es dringend ein aktives Raubtier-Management.
Anfang 2020 wurde das Bundesnaturschutzgesetz überarbeitet. Dadurch wurde die Möglichkeit geschaffen Wölfe zu bejagen, wenn diese nachweislich immer wieder Weidetiere attackieren, obwohl sie mit Herdenschutzhunden oder Zäunen geschützt sind. Die Landesregierung in Sachsen-Anhalt verweigert sich jedoch, diese Regelung anzuerkennen und umzusetzen. Weidetierhaltung ist jedoch für den gesamten ländlichen Raum und die Menschen dort wichtig, für den Deichschutz, für die Offenhaltung von Landschaften und ihre Leistung für die Biodiversität.
Wir sagen: Beim Wolf muss die Politik handeln und darf nicht weiter wegsehen!